Klinikum Kassel
Tumorzentrum
Meine Gene bestimmen meine Therapie

Zukunftsmedizin: jetzt!

Personalisierte Medizin: Die beste Therapie für jeden Einzelnen finden

Krebs ist nicht gleich Krebs. Die Krankheit ist so individuell wie die Menschen, die an ihr leiden. Auch deswegen schlägt nicht jede Therapie an. Auch deswegen kann Krebs tödlich enden, allen Erfolgen im Kampf gegen ihn zum Trotz.

Hier setzt die Personalisierte Medizin an. Sie gründet auf genau diesem Gedanken: Dass jeder Mensch verschieden ist und deswegen individueller Medikamente und Therapien bedarf. Die gute Nachricht: Solche auf den einzelnen Menschen zugeschnittene Behandlungen sind inzwischen bei einigen Krebserkrankungen möglich.

Personalisierte Medizin im Tumorzentrum Nordhessen

Das Tumorzentrum Nordhessen versammelt elf durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierte Organkrebszentren sowie ein zertifiziertes Institut für Pathologie unter einem Dach, um Krebskranken mit spezifisch auf sie zugeschnittenen Therapien zu helfen. Sie nutzen dazu alle Möglichkeiten der Gendiagnostik und können so genetische und molekulare Veränderungen der Tumorzellen aufdecken, d.h. die Fehler in der Zellsteuerung, die zu dem krankhaften Wachstum führen. Damit lassen sich anschließend individuelle Therapien gegen den Tumor in Stellung bringen.

 

Neue Chancen für, aber keine Garantie auf Heilung

Bei manchen Tumorarten kann so schon die herkömmliche Chemotherapie abgelöst werden. Und für die Zukunft verspricht die Personalisierte Medizin weitere Fortschritte. Aber: Heute ist sie kein Allheilmittel. Sie bietet neue Chancen im Kampf gegen Krebs, jedoch keine Garantie auf Heilung.

Leider eignet sich die Personalisierte Medizin auch nicht für alle Patientinnen und Patienten: Manchmal ist keine neue Therapie verfügbar, manchmal spricht ihr Tumor nicht auf die Therapie an, manchmal ist sie nicht aussichtsvoll. Weltweit wird jedoch mit Hochdruck daran geforscht, solche individuellen Therapieformen weiterzuentwickeln.

Mit Hilfe modernster Diagnostik und unserer spezialisierten Teams ermöglichen wir individuelle, differenzierte Therapieansätze.

Was wird wie behandelt?

Derzeit kommen im Tumorzentrum Nordhessen folgende personalisierte Therapieformen zum Einsatz:

  • Medikamente, die gezielt einen Gen-Defekt ausschalten, etwa bei Blut-, Lungen- oder schwarzem Hautkrebs.
  • Die Immuntherapie, also die Stimulierung des körpereigenen Immunsystems, damit es sich besser gegen Krebszellen wehren kann, zum Beispiel bei Brust- oder Nierenkrebs sowie erblichen Tumorerkrankungen.
  • Die Antikörpertherapie, bei der Antikörper Krebszellen markieren, damit das Immunsystem sie erkennen und bekämpfen kann, etwa bei Magen- oder Darmkrebs sowie bei Lymphknotenkrebs.

Wie läuft eine individualisierte Behandlung ab?

Zentraler Pfeiler einer individualisierten Behandlung ist die molekular-pathologische Tumorkonferenz. Sie setzt sich aus den Fachärzt*innen der am Tumorzentrum Nordhessen mitwirkenden Kliniken und Institute zusammen und tagt regelmäßig. Das Gremium legt in einem ersten Schritt fest, welche genetisch-molekularen Untersuchungen zur genaueren Bestimmung eines Tumors durchgeführt werden. Dies unterscheidet sich von Tumorart zu Tumorart.

Sobald diese Ergebnisse vorliegen, wählen die Fachärzt*innen der Tumorkonferenz für die Patient*innen die individuell besten Behandlungsmöglichkeiten aus. In einem persönlichen Gespräch werden diese dann den Erkrankten zusammen mit den Ergebnissen der vorangegangenen Untersuchungen detailliert erläutert.

Falls personalisierte Behandlungsoptionen für den jeweiligen Tumor im Tumorzentrum Nordhessen möglich sind, arbeiten wir gemeinsam mit unseren Patient*innen einen genauen Therapieplan aus. Sollten bestimmte Behandlungen nicht in Nordhessen verfügbar sein, kümmern wir uns um einen Zugang zu diesen Therapien an anderen Zentren bundesweit.

Für Patient*innen, denen nach Durchlaufen einer leitliniengerechten Therapie keine zugelassenen Medikamente mehr zu Verfügung stehen, besteht eine Kooperation mit dem Zentrum für Personalisierte Medizin – Onkologie (ZPM-O) des Universitätskrebszentrums Marburg. Bei Therapiefähigkeit und Therapiewunsch erfolgt eine Fallvorstellung im Molekularen Tumorboard des ZPM-O. In Einzelfällen eröffnen sich durch eine erweiterte molekulare Diagnostik und den Einsatz noch nicht zugelassener Medikamente weitere Behandlungsmöglichkeiten.

Sollte eine personalisierte Behandlungsoption noch nicht möglich sein, nehmen wir auch gerne Ihre Daten auf. So können wir Sie bei Einführung neuer Therapieformen informieren.

So erreichen Sie uns

Tumorzentrum Nordhessen
Sprechzeiten Mo - Do: 8:30 - 15:00 Uhr
Fr: 8:00 - 14:00 Uhr

Ansprechpartner*innen

Prof. Dr. med. Thomas Dimpfl

Prof. Dr. med. Thomas Dimpfl

Direktor

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Prof. Dr. med. Michaela Nathrath

Prof. Dr. med. Michaela Nathrath

Direktorin

Klinik für Pädiatrische Häma­tologie und Onko­logie, Psychoso­matik und System­erkrankungen

PD Dr. med. Kia Homayounfar

PD Dr. med. Kia Homayounfar

Direktor

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Prof. Dr. med. Martin Wolf

Prof. Dr. med. Martin Wolf

Direktor

Klinik für Hämatologie, Onkologie und Immunologie